Editorial WuH vom 15. Nov. 2018 sowie Beitrag von Valerius Geist, S. 24-31
Sehr geehrter Herr Thimm,
zu Ihrem Editorial ganz kurz: Das ist fast pure Polemik, von Wissenschaftlichkeit keine Spur, die geistige Nähe zu Fake-News lässt sich kaum leugnen.
Was den Beitrag von Prof. Dr. Valerius Geist betrifft: Wortgleichen Beitrag las ich bereits 2016.
V. Geist war ein sicherlich erfolgreicher Ungulaten-Forscher, dessen Beiträge auf diesem Gebiet seriöse Wissenschaft verkörperten.
Nur als sich Prof. emeritus Valerius Geist als Pensionär dem Wolf, Canis lupus, L. 1758 zuwandte, da war es vorbei mit wissenschaftlicher Seriosität: Er verbreitet mysteriöse Thesen, z. B. über Ballenformen (Karoluskreuz und Hasenachse) zur Artbestimmung, bezeichnet eine dubiose Wolfstagung in Wettringen als wissenschaftlich und unterstellt den Genetikern des Senckenberg Instituts in Gellnhausen Unredlichkeit. Zudem erhebt er Scharlatane wie Granlund/Finnland und Werner Gerhards/Meißen zu Koryphäen der Wolfsforschung, obwohl diesen Herren wissenschaftliche Qualifikation schlicht abgeht.
Das Kurzporträt zu Prof. V. Geist auf S. 31 endet mit dem Satz „Zudem ist er passionierter Jäger“, was ja nun absolut kein Beweis für wissenschaftliche
Integrität ist.
Schludrigkeit seitens der Redaktion: Auf S. 28 wird ein Hinweis auf S. 21 gegeben; der Geist-Beitrag beginnt allerdings erst mit S. 24.
Abschließend, die Tränen die Sie wegen Erhaltung der Artreinheit des Wolfes vergießen, sind schlicht Krokodilstränen - ein klare Sicht verhinderndes Sekret, durchaus beliebt bei Jägern und ihren Verbänden.
Wenn WuH und andere Jagdmagazine ernst genommen werden wollen, sollten sie seriöse, wirklicher Wissenschaft verpflichtete Forscher zu Wort kommen lassen.
Mit dieser ernsthaften Ermahnung und halbwegs freundlichen Grüßen verabschiedet sich
Gastautor:
Dr. Reinhard Scharnhölz